Operieren und kassieren

EIN KLINIK-DATEN KRIMI

In Deutschland hängt die ärztliche Behandlung häufig allein davon ab, wo ein Patient lebt und wie profitorientiert das Krankenhaus ist. Das ist das Ergebnis einer aufwendigen Recherche im Auftrag des WDR, für die ein Journalistenteam gemeinsam mit dem Heidelberger Institut für Theoretische Studien (HITS) erstmalig die Daten des Statistischen Bundesamtes zu rund 130 Millionen Krankenhausaufenthalten analysiert hat.

Der Film ist eine Reise ins Schattenreich der Gesundheitswirtschaft, in der jedes Jahr mehr als 300 Milliarden Euro umgesetzt werden. Warum werden in den alten Bundesländern deutlich mehr Kaiserschnitte gemacht als in den neuen? Warum werden erstaunlich viele Kniegelenksprothesen ausgerechnet in Bayern eingebaut? Warum gibt es in Osthessen fast dreimal so viele Menschen, die am Rücken operiert wurden, wie im Bundesdurchschnitt? Der Film führt in Regionen, wo Patientinnen und Patienten auffällig häufig unters Messer kommen und nicht ahnen, dass ihre OP vielleicht überflüssig bis schädlich ist. Er seziert die Methoden, wie manche Kliniken massenhaft an Patienten und profitable Operationen kommen und liefert erschreckende Erkenntnisse über ein Gesundheitssystem ohne Kontrolle.

TEAM
Buch und Regie: Meike Hemschemeier // Recherche&Datenteam: Meik Bittkowski, Meike Hemschemeier, Wolfgang Müller, Volker Stollorz, Andrea Wille // Kamera: Michael Kern // Ton: Steven Altig // Schnitt: Jan Wilm Schmülling // Grafik: Andreas Hougardy // Musik: Stefan Döring // Sprecher: Simon Roden // Tonmischung: Alexander Weuffen // Kommentarsprecher: Simon Roden // Produktionsassistenz: Laura Bleifuß // Produktionsleitung: Katja Sträter // Produzent: Thomas Weidenbach // Redaktion: Ulrike Schweitzer

AUSZEICHNUNGEN
– Journalistenpreis „Evidenz-basierte Medizin in den Medien“ 2018

  • SENDER ARD, WDR
  • JAHR 2017
  • LÄNGE 45 Minuten